Es war ein perfekter Football Nachmittag im Städtischen Stadion zu Rothenburg. Die Franken Knights hatten zum „Homecoming Game 2023“ geladen und bei freiem Eintritt waren diesem Aufruf zirka 600 Zuschauer und viele „Ehemaligen“ gefolgt. In einem, vor allem in der ersten Halbzeit hochwertigem Match, dominierten die Ritter die Munich Cowboys II, was nicht zuletzt wieder durch ein starkes Laufspiel möglich war und besiegten die Landeshauptstädter mit 48 zu 28 auch in dieser Höhe verdient.

Den ersten Drive durften die Hausherren auf Spielfeld zaubern und das taten sie im wahrsten Sinne des Wortes. Schon im zweiten Spielzug warf Quarterback Robert Parks auf Chris Dehner einen mustergültigen Pass und dieser trug das Ei über 67 Yards in die Endzone der Münchner. Marco Ehrlinger verwandelte den PAT souverän zur 7:0 Führung. Doch die Cowboys zeigten sich von diesem Schnellstart der Knights nur wenig beeindruckt und antworteten prompt mit einem ähnlichen Passspielzug und auch dieser ging bis in die Endzone zum 7:7 Ausgleich. Geschockt, nein, die Franken Knights waren an diesem Tag das dominantere Team und hatten mit Charles Westbrook und Patrick Cosby gleich zwei Garanten für Raumgewinn auf dem Rasen. Erstgenannter war es dann auch, der zu erst eine Lauf über 68 Yards an die 2 Yardlinie der Cowboys schafften und im nächsten Spielzug zum Touchdown in der Endzone landete. PAT erfolgreich und die Hausherren gingen mit 14:7 in Führung. Im nächsten Drive der Münchner ging es zwar beständig über das Feld doch der Runningback der Cowboys, Andrew Dottson, der mit seinem Laufstil an den „Steeler“ Jerome Bettis erinnert, fumbelte den Ball und die Ritter kamen wieder mit ihrer Offense aufs Feld. Unter dem Motto „never change a running System“. Liefen Charles Westbrook und Patrick Cosby ein weiteres Mal den Gegner in Grund und Boden. Dieses Mal war es Cosby, der aus ( Yards unberührt in die Endzone laufen konnte und mit gültigem Extrapunkt auf 21:7 erhöhte. Die Gäste zeigten sich aufgrund der immensen Dominanz der Knights beeindruck und im nächsten Drive ging nichts nach vorne. Sie mussten punten. Doch auch das wollte nicht gelingen, die Franken konnten den Befreiungsschlag blocken und kamen so an der 16 Yardlinie der Münchner schon wieder in Ballbesitz. Charles Westbrook ließ sich nicht zweimal bitten und trug umgehend den Ball zum 27:7 in die Cowboys Endzone. Da der Snap für den PAT zu hoch war, ging dieser Zusatzpunkt daneben. Nun kamen aufseiten der Gäste immer öfters Strafen ins Spiel und die Knights Defense legte nochmal einen Zahn zu. Maurice Gröner gelang in diesem Drive ein Quarterbacksack und zwang die Münchner erneut zum Punt. Jetzt war in der nächsten Angriffsserie wieder Patrick Cosby an der Reihe, der wie das Messer durch die Butter ein ums andere Mal die Defensespieler wie Statisten aussehen ließ. Der erste Versuch ging von der 10 Yardlinie der Knights bis kurz über die Mittellinie und der nächste Lauf direkt ab in die Endzone. Die Angriffsformation der Cowboys setzte in ihrem nächsten Drive alles auf eine Karte um den Abstand nicht noch größer werden zu lassen, doch das Ausspielen des vierten und letzten Versuchs klappte nicht und so kamen die Gastgeber kurz vor der Halbzeit noch einmal mit der Offense aufs Feld. Mit einem perfekt getimten Pass auf Dean Hufnagel von Robert Parks begann diese Serie sehr viel versprechend, doch beim nächsten Passversuch über sah der Quarterback der Knight den gegnerischen Linebacker, der in seiner Passroute urplötzlich auftauchte und den Swingpass direkt abfangen und mit einem „Pick Six“ in die Endzone der Rothenburg tragen konnte. PAT gut und so gingen die Knights, trotz der deutlichen Führung, etwas bedröppelt in die Kabine.

Im Football spricht man oft von „Momentum“, welches oft durch so ein Missgeschick, gerade vor der Halbzeit pause erfolgen kann, doch die Coaches der Knights haben ihre Spieler in der Pause weiter motiviert und so kamen die Hausherren auch aus den Umkleiden. Die Defense hielt dem ersten Drive der zweiten Hälfte stand und schickte die Munich Cowboys Offense schnell wieder vom Feld. Patrick Cosby bedanke sich ein weiteres Mal für die gut geblockten Gegenspieler und „das Scheunentor“ das seine Offenseline öffnete. Nach 60 Yards landete er mit seinem nächsten Run schon wieder im „gelobten Land“ und stellte das Scoreboard mit PAT auf 41:14. Die Cowboys waren mit dieser komfortablen Führung bedient und auch die nächste Angriffsserie der Münchner war nicht von Erfolg gekrönt, zwar sah man einige schönen Pässe, doch die Defense der Knights hielt auch dieses Mal dagegen und zwang die Männer aus der Landeshauptstadt zu einem 51-Yards Field Goal. Der Ausgang ist kurz erzählt: Zu kurz. Der Oberschenkel des Kickers bedarf noch einige Einheiten im Fitness-Studio“. Anstatt diesen komfortablen Vorsprung locker ins Ziel zu bringen, häuften sich bei den Tauberstädtern nun die Häufigkeit unnötiger Strafen und beim Versuch den Vierten auszuspielen, war Schluss – turnover on downs. So kamen zu Beginn des vierten Quarters die Munich Cowboys in aussichtsreicher Position zurück aufs Spielfeld und mit einem weiten Pass den der Receiver bis in die Endzone tragen konnte, stellten die Münchner auf 41:21. Den anschließenden Kickoff landete in den Händen von Dean Hufnagel und der trug das Lederei bis an die 23 Yardlinie der Gäste. Die Knights hatten zu diesem Zeitpunkt des Spiels bereits den Backup-Quarterback Julius Stender auf das Feld geschickt und dessen erste Aktion, eine Ballübergabe an Patrick Cosby, münzte dieser zu seinem vierten Touchdown an diesem Tag zum 48:21 um. Jetzt war der Sack endlich zu und der Coaching-Staff der Knights wechselte auf vielen Positionen neue Spieler ein, um den „Backups“ Spielzeit und Praxis zu ermöglichen. Das da nicht alles so rund läuft wie mit den reinen Startern ist mehr als nachvollziehbar und so konnten die Cowboys noch einen guten Drive in diesem Spiel hinlegen. Mit Läufen über Andrew Dottson und kurzen Pässen bewegten sie ein ums andere Mal die Chain. Am Ende war es der Receiver mit der Nummer 88, Marvin Lautermann, der den Touchdown zum Endstand von 48:28 herstellte. Die Knights kamen zwar noch einmal aufs Feld und QB Julius Stender konnte auch seine Wurfqualitäten unter Beweis stellen, doch sein perfekter Pass auf Widereceiver Maju Hörl, konnte dieser in der Endzone nicht festhalten.

Fazit: mit beeindruckenden 50 Spielern an der Sideline und einem dominant geführten Match sichern ich die Knights zumindest für eine Nacht den dritten Tabellenplatz. Den könnten ihnen allerdings die Nürnberg Rams im Spiel gegen den Landsberg X-Press wieder streitig machen. Man of the Match war sicherlich wieder einmal Patrick Cosby mit seinen vier Lauf-Touchdowns. Am Ende gab es dann noch für eine Zuschauerin eine Riesen-Überraschung, der Quarterback Robert Parks machte nach dem Schlusspfiff seiner Freundin Jessica vor versammelter Mannschaft einen Heiratsantrag – und sie hat JA gesagt.