Wer hätte das erwartet? Mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung sowohl von der Offense als auch der Defense schlagen die Franken Knights den Tabellenführer Nürnberg Rams mit 27:12 auch in dieser Höhe völlig verdient und verschaffen sich Luft im Tabellenkeller. Dabei standen die Vorzeichen für diese Partie wahrlich nicht gut. Selbst am Tabellenende, einige verletzte Stammspieler und Ausfälle und dann kommt aus der Noris der Spitzenreiter, der nach dem Sieg der Vorwoche gegen die bis dato auf Platz eins rangierenden Neu-Ulm Spartans. Keiner der gut 450 Zuschauer rechnete unter dieser Konstellation mit einem deutlichen Sieg der Ritter. Doch wie so oft im Sport haben gerade Derbys ihre eigenen Regeln.

Zu Beginn des Spiels kamen die Gäste als erstes mit Ihrer Angriffsformation aufs Feld. Doch das was im Hinspiel in Nürnberg in der Offense noch perfekt klappte, war an diesem Samstag eher nur Stückwerk und so mussten sich die Widder sehr schnell via Punt vom Ballbesitz trennen. Ganz anders agierte der Angriff der Knights, Robert Parks und seine Mannen marschierten im schönen Wechsel zwischen Lauf- und Passspiel über das Spielfeld und wieder einmal der Punktegarant, Patrick Cosby schlug nach einem perfekten Laufspiel als erster in der Endzone der Nürnberg zum 6:0 ein. Der Zusatzkick von Marco Ehrlinger fand auch sein Zeil und so stand es 7:0 für die Hausherren. In ihrem zweiten Drive lief es für Offense der Rams besser und vor allem das Laufspiel mit Jeremy Jenkins brachte die Knights ein ums andere Mal an ihre Grenzen. Bis Patrick Mikosch mit einem beherzten Sack und der Eroberung des daraus resultierenden Fumbles auch dieser Angriffsserie jäh ein Ende setzte. Doch auch die Offensive der Knights konnte aus dieser Gelegenheit kein weiteres Kapital schlagen und musste sich per Punt wieder vom Angriffsrecht trennen. In ihrem dritten offensiv-Anlauf schafften es die Nürnberg Rams endlich in die Endzone und verkürzten auf 7:6. Der Snap für den Extra-Punkt misslang.

Im weiteren Verlauf dieser ersten Halbzeit stockte das Spiel auf beiden Seiten und das Angriffsrecht wechselte ständig den Besitzer ohne jedoch Punkte vor der Pause zu erzielen.

Den besseren Start den zweiten Spielabschnitt erwischten dann die Gäste, Quarterback Alexandros Liatos bediente seinen Receiver Philip Ledina mustergültig und auf einmal führten die Rams mit 12:7, allerdings war der Versuch der Two-Point-Conversion ohne Erfolg. Doch wer jetzt erwartete, dass das Schicksal, der in Landsberg am vergangenen Wochenende schwer gebeutelten Knights seinen Lauf nehmen würde, sah sich getäuscht. Einmal kurz Schütteln, wieder aufstehen, den Helm richten und weiter Gas geben. Und genau diese Antwort hatten die Gastgeber parat. Eine variable Angriffsserie krönte Robert Parks mit einem wunderschönen Pass auf den Neuzugang und Wide Receiver Maju Hörl und mit der gütigen Two-Point-Conversion gingen die Ritter mit 15:12 in Führung. Auch der darauffolgende Drive der Rams hatte wenig Erfolg und durch einen ungültigen vierten Versuch wechselte das Angriffsrecht erneut zu den Gastgebern. Die ließen sich durch diese Einladung nicht lange bitten und die Stunde der Nummer 89, Chris Dehner, hatte geschlagen.
Erst fing er einen 25 Yard Touchdown (21:12 – PAT no good), dann tackelte er beim anschließenden Kickoff den Returner weit in der Hälfte der Rams, um dann in der nächsten Angriffsserie der Franken Knights einen weiteren Touch-Down-Catch über 50 Yards in die Endzone der Widder zum Endstand von 27:12 zu tragen.

Fazit: Dank einer, in allen Mannschaftsteilen, geschlossenen Leistung wiesen die Franken Knights, trotz einiger Ausfälle von Startern, den Tabellenführer aus Nürnberg klar in die Schranken und gehen nach einer Woche Spielpause gestärkt und selbstbewusst in die Auswärtspartie gegen die Amberg Mad Bulldogs am 25. Juni (Kickoff 15 Uhr).

Foto Thomas Lüdtke
Bericht: Jürgen Gehwald